Ein französischer Roman
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Ein französischer Roman

Genre
Roman
Autor
Frédéric Beigbeder
Verlag
Piper
Erscheinungs­datum
01.03.2012
Erscheinungs­form
Gebundene Ausgabe, 245 Seiten

Bewertung

Michael Möbius, Nov 2010

4.5 / 5 Sternen

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In der Nacht, in der Charles Beigbeder für seine Dienste zur Entwicklung der französischen Wirtschaft von Präsident Sarkozy zum Ritter der Ehrenlegion ernannt werden soll, wird sein ein Jahr jüngerer Bruder beim Kokain-Sniffen erwischt und landet in Untersuchungshaft im 8. Arrondissement. Charles und Frédéric Beigbeder sind Söhne guten Hauses, besuchten die besten Schulen und hatten beide mit Mitte 30 ihren bisher größten Erfolg. Während Charles mit dem Verkauf seiner Internetfirma zum Milliardär wurde, gelang dem jüngeren Bruder mit „99 Francs“ der internationale Durchbruch.

Er gilt als Enfant terrible und war in der Nacht des 28. Januar 2008 ein gefundenes Fressen für die Presse. Die harte Zementbank im Polizeirevier lässt ihn während seiner 48-stündigen Untersuchungshaft erinnern. Seine Amnesie weicht den Erinnerungen an seine Kindheit und er lässt uns teilhaben an den großen und kleinen Ereignissen, die ihn zu dem werden ließen was er ist. „Ein französischer Roman“ liest sich leicht dahin und es lässt sich angenehm den Anekdoten des Autors lauschen. Hier und da blitzt Kritik am gesellschaftlichen System durch, Tiefgründiges erfährt man aber nicht. Aber manchmal ist es auch ganz schön ein paar Stunden mit einem witzigen und intelligenten Schriftsteller zu verbringen.

Mein Fazit: Auch wenn die Übersetzung hier und da ein wenig plump wirkt, kann ich dieses Buch guten Gewissens weiter empfehlen. Beigbeder bringt trotz der nihilistischen Atmosphäre den Leser zum schmunzeln und nachdenken. Er reflektiert die Fragen nach dem Woher wir kommen, Wohin wir gehen und Warum das Dazwischen so kompliziert ist, auf eine ehrliche und humorvolle Art. (4,5/5)

Über den Autor

Frédéric Beigbeder, geboren 1965 in Neuilly-sur-Seine, studierte Politikwissenschaft und lebt als Kritiker und Schriftsteller in Paris. Außerdem war er zehn Jahre lang als Texter in einer renommierten Werbeagentur tätig, die ihn nach der Veröffentlichung seines ersten Romans vom Fleck weg engagierte. Er gilt, wie bereits erwähnt, als Enfant terrible des französischen Literaturbetriebs. Mit „39,90“ (deutscher Titel zu „99 Francs“) gelang ihm als Schriftsteller auch international der Durchbruch. (Text: Stephanie Weber)

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