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Sven Väth - Die Energie der 8. Saison

Titelmotiv - Sven Väth - sound of the eight season -<br>Motiv
Sven Väth - sound of the eight season -
Motiv

Er ist einer der ganz großen Turntable-Artists weltweit und vielleicht der einzige DJ-Popstar aus Deutschland, der es über den Technoboom hinaus zu bleibender Anerkennung gebracht hat. Verdientermaßen muss man sagen, denn kaum jemand hat sich der Clubkultur mit immer neuen Ideen und Konzepten derart verschrieben, wie Sven Väth. Die Clubkultur ihrem progressiven Anspruch gerecht werden zu lassen, ist seine große Leidenschaft. Wenn man bedenkt, dass der Mann hinter dem Cocoon Imperium 1982, in dem Jahr als sich Abba trennten, die Toten Hosen und die Ärzte sich zusammenfanden und Michael Jackson „Thriller“ releaste, mit dem musikalischen Treiben begann, kann man leicht erahnen wie viel Erfahrungen dieser Workaholic hat. Dabei ist er über die Jahre seiner Intension treu geblieben und hat mit Cocoon ein wahnwitziges Musikimperium geschaffen.

Sven:Wir stehen eben nicht nur für einen Nischensound. Die musikalische Bandbreite ist für uns enorm wichtig. Denn das ist genau das, was Spaß macht: Vielseitigkeit! Die Einflüsse sind unterschiedlich - Detroit, Tech-House, Minimal-Pop, Neo-Trance und Techno. Wir sind ja eigentlich als Compilation-Label an den Start gegangen, angefangen mit der Compilation A. Später kamen die Mix-CDs von mir und diversen anderen Artists dazu. Das mit den Artist Albums und den 12"es hat sich dann so entwickelt. Wir setzen uns nicht unter Druck, was die Releases angeht.

Mit seinen wilden Seasons auf Ibiza, hat er den Europäern den frenetischen Party-Charme der Baleareninsel näher gebracht und zeitgleich eine Event-Institution geschaffen, auf die viele Trendsetter und Scouts schauen, denn was Ibiza im Sommer gerockt hat, knallt im Herbst durch die Clubs. Die dazugehörige Mix-CD „The Sound of the 8th season“ ist ein munteres Potpourri der packensten Sommertunes, die euch vom Altmeister persönlich eingetrichert werden. Wieder hat man mit der Saison alle Rekorde gebrochen und kaum ist Sven Väth zurück auf dem Festland kommt ein wenig Wehmut auf.

Sven Väth (Cocoon Club - Amnesia -<br> Ibiza, Spanien)
Sven Väth (Cocoon Club - Amnesia -
Ibiza, Spanien)

Sven:Es war so aufregend wie nie! Angefangen mit unserem Dekor: Abstrakte Kokons, die von der Decke hingen und von innen illuminiert waren oder Projektionen, die die Hauptdarsteller Zulu-mäßig wild an den Wände erscheinen ließen. Das alles, unterstützt mit dem Sound of Cocoon, war ein absoluter Volltreffer! Was die Stimmung angeht, kann ich nur sagen, dass auf beiden Floors so gefeiert wurde wie noch nie! Feurige Spanierinnen und Spanier, total hysterische Italiener, unsere Feier-Crowd von zu Hause, staunende Japaner und der ganze internationale Rave Adel ;) - sogar die Briten haben Gefallen an uns gefunden. Schau an, Schau an...

Für den Lebemann Sven Väth ist das alles aber kein Stress sondern Ambition. Nur so lässt sich neben seinen Arbeiten am geplanten neuen Album auch das Privatleben harmonisch involvieren. Nicht ohne Grund zieht es den wissbegierigen Frankfurter gerne nach Asien, denn hier kann er entspannen, neue Kraft tanken und neue Inspirationen für das Nightlife finden. Seine Familie steht dabei immer im Vordergrund.

Sven:Obwohl ich ein Einzelgänger bin, ist mir meine Familie mit am wichtigsten. Wir sind alle sehr temperamentvoll, wir lieben die Musik und sind herzlich im Umgang miteinander. Bei uns wird laut gelacht und diskutiert - alles voller Lebenslust. Ich habe noch zwei Brüder und auch sie haben jeweils ein Kind. Unsere Familie wächst. Wir können in jeder Lebenslage aufeinander zählen, denn wir lieben uns. Familie halt! Dass meine Mutter mich des Öfteren beim auflegen besucht, ist vielleicht dem einen oder anderen aufgefallen. Sie hat auch heute noch großen Spaß am Weggehen und Tanzen.

Zu seinem Gig am 30.11.2007 im Leipziger Volkspalast wird Sven erneut den ganz großen Entertainer rauslassen, das sei sicher, denn wenn er seinen Mix aus treibenden Minimal-Techno-Fetzen, der überaus exquisiten Tanzperformance und den Anfeuerungen via Mikrofon performt ist Guude Laune in der Donnerkuppel angesagt. Und vielleicht gibt es ja auch eine legendäre Afterhour, wer weiß…

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