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Divinity - Interview

Titelmotiv -

Vielleicht ist er der letzte wahre Entertainer den die House-Szene zu bieten hat. Divinity liebt und lebt seine Musik und er liebt euch. Da kann es während seines Sets auch mal schnell passieren, dass er zusammen mit dem Publikum und seiner kleinen Plastik Gitarre den Dancefloor rockt. Und dieser Mann scheint nicht zu schlafen. Seit 93 ist er in den Clubs zuhause und versprüht Emotionen und Liebe, während er in der Woche zusammen mit 2 Freunden eine Werbeagentur betreibt. In all dem Stress schätzen wir uns glücklich dem Berliner Urgestein ein paar heiße Fragen stellen zu können.

Wenn man dich und deine Show ansieht, denkt man nur „whow, der hat ja gar keine Hemmungen“. Gibt es trotzdem irgendwas vor dem du Angst oder Respekt hast?
Hemmungen sind doch als DJ fehl am Platz. Das heißt aber nicht, dass ich vor dem Auftritt kein Lampenfieber mehr habe. Das habe ich wohl! Es ist immer noch so aufregend und eine Herausforderung wie beim erstenmal. Aber wenn das Publikum den Wahnsinn dann mit macht kann es so richtig los gehen. Packt alles raus was ihr habt, ich bin bereit!!!

Redest du über deine Gefühle oder lässt du gänzlich die Musik sprechen?
Eigentlich eher die Musik. Worte sind ja nicht lebendig, wenn sie ausgesprochen sind. Bei einem Date zum Beispiel kann man viel über Musik machen und am Ende sprechen die Körper...

Du bist nicht nur durch Berlin eng mit dem Christopher Street Day verbunden. Wie wichtig ist so eine Veranstaltung für die Schwulen und Lesben?
Solange Diskriminierung vorhanden ist, ist es schon sehr wichtig. Der CSD bringt viele Menschen zusammen und zeigt das Schwule und Lesben nicht anders sind als andere Menschen. Es geht um Liebe und das ist ja wohl das Größte auf Erden.

Ist das Thema schwul und lesbisch in Berlin, gerade mit einem Bürgermeister Wowereit, leichter zu erläutern und auf Events umzusetzen als anders wo? Wie weit sind wir in Deutschland mit der Gleichheit aller?
In Berlin leben sehr viele homosexuelle Menschen und das Leben scheint auch etwas leichter zu sein als wie auf dem kleinen Dorf, wo jeder über jeden spricht. Das Angebot an Veranstaltungen ist sehr groß und gerade für junge Leute die ihr Coming out vollziehen gibt es hier Ansprechpartner wie zum Beispiel das ManoMeter und das Schwuz. Und natürlich das Gmf das es ja schon seit mehr als 10 Jahren gibt und ein beliebter Treffpunkt ist.

Du hast eine Menge enge Kontakte u.a. zu Mousse T., Emma Lanford oder Aroma. Was stehen in Zukunft für fruchtbare Kooperationen ins Haus? Ich habe was von einem Rosenstolz Remix gehört?
Ja, Universal klingelte eines Tages an und fragte ob ich Lust dazu hätte einen Rosenstolz Remix zu machen. Als ich mir die Ballade dann angehört habe, musste ich auch gleich in die Tasten hauen. 3 Tage und die Sache stand. Mit Emma bin ich ab und an auf Events am spielen. Ich liebe diese Frau. Sie ist die einzigste Sängerin ohne jeglichen "Ich bin Superstarschnickschnack" mit dem Herzen am richtigen Fleck. Die größte Bereicherung momentan in der DJ-Landschaft ist Kid Alex alias Boys Noize! Mehr dazu aber in der Zukunft und sie wird geil!

Was mich schon immer interessiert hat: kannst du ein Instrument spielen?
Ja, das habe ich mir autodidaktisch angeeignet Gitarre und Keyboard.

related link: www.djdivinity.de