// Portraits

Housemeister - Interview

Titelmotiv - Housemeister - photo by: Gene Glover
Housemeister - photo by: Gene Glover

Schon lange hat Berlin keinen so großen Charaktermenschen erlebt wie eben diesen Housemeister. Das Bpitch-Ziehkind hat mit einem ganz eigenen Soundgefühl die Vorstellungen der Metropole in den Wind geschlagen und produziert seid Jahren vielschichtig und kurzweilig irgendwo zwischen Elektro, Minimal und Techno. Zeit den Musikjunkie ein wenig auszuquetschen.

Mittlerweile machst du deinem Namen Housemeister nicht mehr alle Ehre, oder? Wird es nicht Zeit dem allgemeinen Trend zu folgen und unter seinem bürgerlichen Namen aufzulegen? Ist ja derzeit tierisch angesagt.
Ich denke das wird nicht passieren.

Kollege Tanith hat dich in einem Interview als lobendes Beispiel genommen und sagte, dass er den Hut zieht was du durch deine Persönlichkeit mittlerweile für ein fettes Standing in der Szene hast. Ist diese eigene Persönlichkeit, dass was vielen 08-15 Newcomern heutzutage fehlt?
Keine Ahnung! Vielleicht fehlt ihnen der Mut oder sie wissen es nicht besser. Gerade letztens in Budapest kam ein Local DJ zu mir und meinte: „thank you housi, i heard your mixing 4 times now and you open my mind!” Er erzählte mir, dass er mit Minimal zur elektronischen Musik kam und sich nicht bewusst war, dass hinter den schmalen Minimal Grenzen noch sehr viel kommt. :o)

2006 hast du mit „Enlarge the Dose“ dein erstes Album auf Kid Alex´s Label Boysnoize gemacht und viele Hörer gezwungen ihr musikalisches Schubladendenken abzulegen, denn das Album hat alles! War das auch der Sinn, den Leuten zu zeigen, dass es keine Grenzen gibt?

photo © by Bettermann
photo © by Bettermann

Ich denke niemals über Sinn und Unsinn nach, ich mache einfach was aus mir rauskommt. Ich denke auch nie darüber nach, wie ein Track werden soll oder was für ein Style das nun wird. Auf jeden Fall ist es in meinem Sinne, den Leuten zu zeigen, dass alles möglich ist und was noch so geht.

Ein Track auf deinem Album heißt „SMS 2005“. Ist das dein persönliches musikalisches Review zum Sonne Mond Sterne Festival?
Jupp, that´s right! Ich habe 2005 Freitag im Muna-Zelt auf der SMS gespielt und es war so geil, dass ich meinen Samstag Gig gecancelt habe und einfach dort geblieben bin, bis zum Ende. Nahezu ohne Schlaf und mit sehr viel Spaß. Sonntag Abend habe ich dann noch das Wohnmobil von Jenny (Magnet Bookerin Anm. d. Red.) nachhause gefahren, und dort angekommen bin ich sofort ins Studio, hab den Track angefangen und bis Montag früh um 9 fertig gemacht und nichts mehr dran verändert.

Erkläre uns doch mal den Begriff „Harmonische Härte“.
Wo kommt das denn her? Habe ich mal gesagt, was? Macht aber Sinn. :o)

Im Februar kommt deine Roadmovie EP auf deinem Label Allyoucanbeat raus und hat gleich fette Lobeshymnen von Electric Indigo, Dinky oder Mike Shannon erhalten. Besonders Bubble Gun räumt groß ab. Erläutere uns doch mal kurz was sich auf der Platte abspielt.
Da hilft nur reinzuhören! Es ist für jeden was dabei, Ein bisschen Elektro, ein bisschen Rock´n`Roll Punk, ein bisschen Tresor und mein erster Acid Track mit meiner gepimmten 303. Naja, eigentlich ist die von Tok Tok-Fabian, der hat sie mir geliehen, weil er 3 Stück hat!

Du hast auch zum ersten Mal das Cover der De:Bug geschmückt und das Titelbild wurde gleich preisgekrönt als Cover 2006 Ist man da stolz?
Ja, na klar. Da ist man stolz! Es hängt an meiner Wand.

Jetzt wo dein eigenes Studio fertig ist erleben wir wohl Output wie am Fließband?
Das Studio ist ja nie so richtig fertig, sonst wäre man ja auch schon am Ende. Aber Output ohne Ende hab ick! Demnächst kommt noch ein Housemeister-Remix von "the Client" Und die nächsten Platten sind auch schon in Sack und Tüten. Es läuft, wie man so schön sagt. Checkt auf jeden Fall mal meine hompage und meine MySpace Präsenz. Wir sehen uns im Yard.

Text & Interview: Nico Walther

related link: www.housemeister.info